Konya Urgench (Turkmenistan)

Monuments of Konya Urgench - Turkmenistan
Konya Urgench - Unesco Weltkulturerbe - rechts: Mausoleum von Sultan Tekesch

Die letzten beiden Tage sind wir 600 km durch die Wüste nach Norden gefahren. Auf halber Strecke haben wir ihn entdeckt: den Eingang zur Hölle.

Feuerkrater - Darwaza - Turkmenistan
Ein Feuerkrater in der Wüste

Darwaza (Feuerkrater)

Es handelt sich dabei um eine wirklich abgefahrene Sehenswürdigkeit: In den siebziger Jahren wurden hier seitens der Sowjets Probebohrungen nach Erdgas unternommen. Dabei stürzte das Gestein ein und Krater mit einer Tiefe von ca. 50 m entstand. Aus hunderten Stellen tritt dabei Erdgas aus. Viele Tiere starben danach entweder an Gasvergiftung oder fielen in das Loch. Als ein Bauer nach seiner Ziege suchte, und dabei einen brennenden Reifen in den Krater warf, enzündete sich das ausströmende Gas, was seitdem nicht mehr gelöscht wurde (und angeblich auch nicht gelöscht werden konnte). Besonders nachts bietet sich ein unvergleichbares Schauspiel. Allein dafür hat sich die weite Anreise schon gelohnt. Wir haben in der Nähe im Zelt übernachtet.

böse Mädchen kommen in die Hölle
böse Mädchen kommen in die Hölle
Fire-Crater by Night - Darwaza - Turkmenistan
Feuerkrater bei Nacht
Hier braucht man keine Taschenlampe
Hier braucht man keine Taschenlampe
Feuerkrater bei Vollmond
Feuerkrater bei Vollmond
Kamele - Wüste Karakum - Turkmenistan
turkmenische Dromedare vorm Überqueren der Straße

Am nächsten Morgen sind wir weiter zu der historischen Stätte Konya Urgench gefahren. Kamele (bzw. Dromedare) standen häufig am Straßenrand und haben gelegentlich diese auch überquert. Auf der Schlaglochpiste haben wir unsere Stoßstange vorne ramponiert und diese ist dabei halb abgerissen. Aber auch hier gibt es freundliche Menschen: ein Busfahrer, der auf eine französische Reisegruppe wartete, hat mit Schnüren die Verkleidung wieder angebunden. Heute waren wir in Turkmenistan noch in einer Werkstatt. Dort wurde der Schaden repariert, dabei gleichzeitig eine alte Beule ausgebeult und mit weißer Farbe angestrichen. Das Ganze für 5 Dollar!

Turabeg-Khanum-Mausoleum - Konya Urgench - Turkmenistan
Turabeg-Khanum-Mausoleum

Konya Urgench war ein wichtiger Ort an der Seidenstraße. Erst Hauptstadt der Choresm- Schahs, dann wurde sie von den Mongolen Anfang des 13. Jahrhunderts erobert. Danach wurde sie ein wichtiges Handelszentrum. Einige Bauwerke konnten die Turbulenzen der Zeit überstehen und seit 2005 ist Konja Urgentch UNESCO-Weltkulturerbe. Zu sehen gibt es dort einige Mausoleen: u. a. das Turabeg-Khanum-Mausoleum aus dem 14. Jahrhundert, dass der Emir Kutlug Timur für seine Lieblingsfrau errichten ließ. Das Minarett Kutlug Timur, das mit 62 Metern  das höchste Mittelasiens ist; das Mausoleum des Sultan Tekesch mit einer kegelförmigen Kuppel oder das Mausoleum Il-Arslan, das älteste in Konya-Urgench erhaltene Monument (12. Jahrhundert).

Minarett Kutlug Timur - Konya Urgench - Turkmenistan
Minarett Kutlug Timur
Turkmenen beim Sonntagsausflug
Turkmenen beim Sonntagsausflug
Präsente auf heiligen Boden soll Kinderwunsch erfüllen
Präsente auf heiligen Boden soll Kinderwunsch erfüllen
Mausoleum Il Arslan - Konya Urgench - Turkmenistan
Mausoleum Il Arslan

Wir haben inzwischen den Polizei- und Überwachungsstaat verlassen und sind in Nokis
(Usbekistan) angekommen. Der Grenzübergang zwischen Turkmenistan und Usbekistan war mal wieder die Hölle. So wurden z. B. alle (harmlosen) Medikamente aus dem Kulturbeutel Birgits in einer usbekischen Datenbank auf verbotene Inhaltsstoffe hin recherchiert. Hier in Nokis haben wir uns in einem guten Hotel untergebracht. Birgit liegt mit Magen-Darm-Problemen etwas flach, mir geht es gut. Ich habe 200 Dollar getauscht und dabei 350.000 usbekische Som erhalten. Wenn man bedenkt, dass der größte Geldschein in Usbekistan 1.000 Som beträgt, kann man sich vorstellen, dass ich mit einem Rucksack voll Geld zurückgekommen bin. Unser weiteres Programm hängt u. a. auch von Birgits Gesundheitszustand ab. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Unser besonderer Dank gilt diesmal Susanne, die uns die aktuellen Hochrechnungen der Bundestagswahl zugesimst hat, als wir gestern von den weiteren Telekommunikationsmöglichkeiten abgeschnitten waren.


gefahrene km seit Ravensburg: 6.870

Kommentar schreiben

Kommentare: 4
  • #1

    Leila (Montag, 23 September 2013 23:04)

    Erst mal gute Besserung an Birgit! Erhole dich gut!
    Eure Reise ist ja der Wahnsinn, was Ihr alles erlebt und seht, mir fehlen langsam die Worte ( und das mir!) Was ist das für ein abgefahrenes Feuerloch ..und diese Türme.... Weiterhin schöne Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten! nimmt die zermürbenden Grenzüberquerungssituationen möglichst gelassen an und genießt umso mehr das Schöne! Aber bleibt( bzw. werdet )vor allem(schnell) gesund
    Leila

  • #2

    Marita (Dienstag, 24 September 2013 10:47)

    Wow, was für Bilder!! Gut, dass Euch das Höllenloch nicht verschlungen hat. Ich wünsche Birgit gute Besserung und ein bisschen Erholung von den Reisestrapazen. Weiterhin gute Reise und schöne Erlebnisse (Wie viele Grenzen müsst Ihr noch passieren?;-).
    Herzliche Grüße
    Marita

  • #3

    Susanne (Dienstag, 24 September 2013 16:08)

    Auch von mir gute Besserung, Birgit! Und ich hoffe, Du steckst Dich nicht an, Manni. Das Feuerloch ist echt beeindruckend. :-O

  • #4

    Birgit (Mittwoch, 25 September 2013 12:28)

    Hallo Leute, vielen Dank für eure guten Wünsche! Dank Manfreds umfangreicher Reiseapotheke war ich schon nach 24 Stunden wieder fit. Das BUCH könnt ihr übrigens auch bei Amazon kaufen - es gibt ein druckfrisches Exemplar für 50 Euro.

Reiseblog von Manfred Jansen

Dies ist der Reiseblog von Manfred Jansen. Von August 2013 bis Juli (?) 2014 befinde ich mich auf einer Weltreise. Diese führt mich zuerst nach Sambia (August), danach auf dem Landweg von Deutschland entlang der südlichen Seidenstraße über Zentralasien schließlich nach Indien und Nepal. Nach einem kurzen Weihnachtsurlaub zu Hause steht für das erste Halbjahr 2014 der südamerikanische Kontinent auf dem Programm.

 

Dieser Blog soll Verwandte, Freunde und Bekannte über den Verlauf meiner Reise und meinem aktuellen Standort informieren. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. Möglichkeiten der Kontaktaufnahme sind das Gästebuch und das Kontaktformular. Außerdem würde ich mich über Eure Kommentare freuen.

 

In diesem Sinne: Euch allen eine gute Zeit!

Manfred

 

http://individuell-unterwegs.de/rss/blog

Blogeinträge als RSS Feed abonnieren! (natürlich kostenlos).

Als dynamisches Lesezeichen / Favorit in Eurem Browser: orangenen Button anklicken.

Oder direkt in Eurem Email-Account integrieren! s. Blogeintrag vom 26.07.2013