Nach 30 Stunden bin ich in Lucknow angekommen (davon habe ich allein 10 Stunden in Jeddah (Saudi Arabien) auf den Weiterflug gewartet. Ich befinde mich im indischen Kernland.Hier herrscht das für eine indische Großstadt typische Chaos. Tausend quirlige Menschen, Fahrrad- und Motorradrikschas auf den Straßen, ohrenbetäubendes Gehupe und Smog. Für viele ist das ein Kulturschock, ich kenne das jedoch aus mehreren Indienreisen. Wenn man sich darauf einlassen kann, gibt es kaum ein interessanteres Land.
Am Ankunftstag musste ich noch das Zugticket für die Weiterreise nach Varanasi lösen. Dafür habe ich 1 1/2 Stunden gebraucht. Ich war an 3 Schaltern in verschiedenen Gebäuden, musste mich erst in ein Buch eintragen und dann ein aufwendiges Formular ausfüllen, was wiederum am 3. Schalter von einem Bediensteten in ein Buch eingetragen und danach digital erfasst wurde. Am Schluss habe ich ein 3. Klasse-Ticket mit Aircondition erhalten, obwohl ich eigentlich etwas anderes wollte.
Bevor ich morgens weiter gefahren bin hatte ich noch etwas Zeit, um mir einen Hindutempel anzuschauen. Aber der Fahrradrikschafahrer hat mich nicht verstanden, so bin ich im botanischen Garten gelandet. Das war dafür recht erholsam. Die Kaktus-, Palmen-, Bonsai- und andere Häuser hat noch geschlossen, dafür waren dort jede Menge Inder beim Frühsport. Das bedeutet: Sportanzug und kaum als solches erkennbares Joggen und Streck- und Dehnübungen.
Inzwischen bin ich bereits in Varanasi. Ich habe die Nepper, Schlepper, Bauernfänger überlistet und bin in der Unterkunft meiner Wahl untergekommen (das muss mir hier erst einmal einer nachmachen!) Es ist Abend und ziemlich schräg hier. Der Herbergsvater hat sich die Zeit genommen, mit mir eine indische Simkarte zu besorgen, was immerhin eine halbe Stunde gedauert hat. Morgen habe ich den ganzen Tag Zeit, die Gaths und Tempel zu erkunden. Ich werde berichten.
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Birgit (Samstag, 26 Oktober 2013 17:44)
Indien für Fortgeschrittene! Gibt es irgendwelche Touristen? Und wie ist das Essen?
Manfred (Sonntag, 27 Oktober 2013 03:28)
Hier gibt es tatsächlich westliche Touristen (allerdings nicht so viele, wie ich erwartet hätte). Darunter viele Freaks (Jesustypen, Sanyassins, Esoteriker, Psydosaddhus oder eine Mischung aus allem), Das Essen ist vor allem dem westlichen Magen angepasst (nicht so scharf, internationale Speisepläne mit Spaghetti, Pizza etc.)
Leila (Mittwoch, 06 November 2013 22:20)
Die turnenden Inder finde ich bei dem Chaos am Besten.
Manni, ich bewundere deine Nervenstärke!!!!
Leila