Santiago de Chile

Will man ins Haus, muss man an zahlreichen Hunden vorbei
Will man ins Haus, muss man an zahlreichen Hunden vorbei

Nach einem nervenaufreibenden Flug (s. u.) bin ich in Santiago angekommen. Heute hatte ich auch schon den ersten Tag an der Sprachschule. 4 Stunden Gruppenunterricht und 2 Stunden Einzelunterricht bei 3 verschiedenen Lehrern (u. a. bei Lidia, in deren Haus ich untergekommen bin). Mir brummt der Schädel - besonders nach dem Einzelunterricht. Aber nach 4 Wochen sollte es dann auch etwas gebracht haben. Ich wurde in die Stufe "Nivel Basico 2a", die dritte von elf möglichen eingestuft. In der Gruppe sind außer mir ein Brasilianer und eine Brasilianerin, ein Schweizer, eine Schwedin, ein Türke und eine Amerikanerin. Alle jung, bis auf den Türken, den würde ich auf Mitte-Ende 30 schätzen.

Lidia, meine Gastgeberin und seit 30 Jahren Lehrerin, ist Tierschützer- und Umweltaktivistin. Bei ihr zu Hause (zum Glück nicht in der Wohnung) leben 15 Hunde und ebenso viele Katzen. Letztere bekommt man selten zu Gesicht. Dafür sind die Hunde umso "aufmerksamer". Fotografieren ist fast unmöglich, da sie direkt angerannt kommen. Bei meinem letzten Versuch haben sie das ganze Haus zusammen gebellt. Außer Lidia und den Tieren wohnen dort noch die beiden Töchter ihres Bruders (der im Anbau wohnt) und zu Gast ist auch noch Luiz, ein US-Amerikaner aus El Salvador, der hier irgendwo Englisch-Unterricht gibt und sich sonst um die Hunde kümmert. Mit ihm war ich gestern, als ich ankam, in einer Shopping-Mall, u. a. um einen Adapter für mein Netbook zu kaufen. 

 


Da ich mich in Santiago vorwiegend für den Sprachkurs aufhalte, gibt es nicht so viel zu berichten, als wenn ich durch die Gegend reise. Am Wochenende will ich die Sehenswürdigkeiten der Stadt erkunden und am Sonntag an einer von der Schule durchgeführten Trekkingtour teilnehmen. Spätestens danach melde ich mich wieder.

bei über 30 Grad sucht man den Schatten
bei über 30 Grad sucht man den Schatten

Exkurs: Fliegen mit der spanischen Fluggesellschaft "Iberia-Express"
Eigentlich schien alles ohne Probleme abzulaufen. Meinen Iberia-Flug Frankfurt-Madrid-Santiago habe ich schon im Mai bei ebookers.de gebucht, mein E-Ticket vor 2 Wochen ausgedruckt und 24 Stunden vor dem Abflug wollte ich online bei Iberia einchecken.
Im System war aber plötzlich der Flug Frankfurt-Madrid nicht mehr vorhanden. Bei einer telefonischen Rückfrage bei Iberia meinte man, eine Flugänderung sei von ebookers nicht akzeptiert worden, deshalb sei die Buchung storniert worden (Anmerkung: es hat gar keine Flugänderung gegeben, die Flüge waren die gleichen, die ich auch gebucht habe). Das Problem müsse ich mit ebookers klären (was nicht meine Aufgabe sein kann, aber was will man machen, wenn man am anderen Tag nach Chile fliegen will). Um die Sache kurz zu machen: ich habe am gleichen und am folgenden Tag noch mit ebookers telefoniert, dabei insgesamt 1 Stunde in Warteschleifen verbracht, eine weitere Stunde auf Rückmeldungen nach Rückfragen von ebookers bei Iberia gewartet, die sich gegenseitig den schwarzen Peter zugeschoben haben. Am Schluss hieß es, das Missverständnis sei erkannt, das Ticket "aktualisiert" worden, ich soll jedoch zur Sicherheit so früh wie möglich zum Flughafen fahren und mich beim Iberia-Schalter melden.

Am Flughafen war ich der erste beim Iberia-Schalter. Der Flug Frankfurt-Madrid war auch tatsächlich im System. Dann der nächste Schock: "Sie haben nur ein Hinflug Ticket. Ich brauche den schriftlichen Nachweis, das Sie Chile in den nächsten 90 Tagen wieder verlassen". "Klar, ich reise - völlig legal - mit dem Bus nach Bolivien oder Peru weiter, ein Busticket kann ich jetzt noch nicht kaufen". "Ohne einen schriftlichen Nachweis können sie nicht einchecken!".  Von dieser Regelung habe ich noch nie etwas gehört (obwohl ich viel in diesem Zusammenhang gelesen habe), zumal man Chile problemlos kurz vor Ende der 90 Tage auf dem Landweg verlassen und direkt wieder einreisen kann und dann neue 90 Tage Aufenthaltsberechtigung erhält. Vor 8 Jahren haben wir x-mal die Grenze Argentinien-Chile und zurück passiert, ohne das uns jemand nach einer Weiterreise gefragt hat. Auf die Frage, was ich nun machen solle, gab mir die Dame den Tipp, am "Last-Minute-Schalter drüben" noch einen Weiterflug zu buchen, wenn ich heute noch transportiert werden wolle. Der Mann am Last-Minute-Schalter meinte: "Also es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder sie buchen irgendein Ticket, was ich sofort wieder storniere - das machen viele, die das gleiche Problem haben wie Sie - und dann zahlen Sie nur die Stornogebühr von 100 € oder Sie kaufen ein Ticket und fliegen damit wirklich". Da ich nicht vorhabe, in den nächsten 90 Tagen aus Chile zu fliegen, habe ich ein "Fake-Ticket" Santiago - Lima gekauft und bin damit zurück zum Schalter. Beim Einchecken mit dem wertlosen Stornoticket das nächste Problem: ich wollte zwei Gepäckstücke abgeben. Das ging natürlich nicht. Es sind zwar 30 Kilogramm zugelassen aber eben nur in einem Gepäckstück. Mein Gesamtgepäck wog zwar weit unter 20 kg, war aber auf einem Rucksack und eine Tasche (mit Sachen für die Zeit in der Sprachschule) verteilt. Das Ganze würde 100 €  zusätzlich kosten. Mir blieb nichts anderes übrig, als das Gepäck umzupacken und eine große Tasche als Handgepäck mitzunehmen. Dass ich dann beim Security-Check per Zufallsziehung dazu "auserwählt" wurde, mich und mein Gepäck (das normaler Weise im Flieger wäre) ganz genau auf Sprengstoff zu untersuchen, ich dabei in einem Nebenraum geführt und total gefilzt wurde, ist dabei nur nebensächlich. Soviel Glück wünsche ich mir mal bei der Losziehung der WM-Tickets, die ich beantragt habe. Da bin ich bisher leer ausgegangen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Leila (Mittwoch, 08 Januar 2014 00:43)

    Lieber Manni,
    die Hunde und die Katze wirken doch recht putzig!
    Sie werden sich schon an dich gewöhnen....Ich glaube, dass du noch einiges erleben wirst, auch wenn du "nur" die Sprache lernen willst.
    Die Fluggeschichte ist der reinste Horror! Für so was reicht irgendwie die Phantasie nicht! Schön, dass du es erstmal überstanden hast.
    Gutes Durchhaltevermögen, viele Grüße auch an Hansi von Leila

Reiseblog von Manfred Jansen

Dies ist der Reiseblog von Manfred Jansen. Von August 2013 bis Juli (?) 2014 befinde ich mich auf einer Weltreise. Diese führt mich zuerst nach Sambia (August), danach auf dem Landweg von Deutschland entlang der südlichen Seidenstraße über Zentralasien schließlich nach Indien und Nepal. Nach einem kurzen Weihnachtsurlaub zu Hause steht für das erste Halbjahr 2014 der südamerikanische Kontinent auf dem Programm.

 

Dieser Blog soll Verwandte, Freunde und Bekannte über den Verlauf meiner Reise und meinem aktuellen Standort informieren. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. Möglichkeiten der Kontaktaufnahme sind das Gästebuch und das Kontaktformular. Außerdem würde ich mich über Eure Kommentare freuen.

 

In diesem Sinne: Euch allen eine gute Zeit!

Manfred

 

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