Valparaiso
Inzwischen ist wieder eine Woche vergangen. Ich besuche nach wir vor jeden Tag die Sprachschule, und mein Spanisch wird flüssiger, auch wenn ich mich immer noch schwer tue. Am Wochenende habe ich mit der Schule einen Ausflug nach Valparaiso und Vina del Mar gemacht. Mit dabei waren wieder zahlreiche Brasilianer und zwei Holländer. Valparaiso ist die Hafenstadt Santiagos in Mittelchile. Seit einigen Jahren auch Regierungssitz Chiles, der von Santiago aus dorthin verlegt wurde, um die zunehmende Bevölkerungsexplosion Santiagos einzudämmen. Die Stadt zieht sich an einem schmalen Uferstreifen entlang und dann die steil aufragenden Hügel (Cerros) hinauf. Vom Containerhafen aus wird die Fracht (Obst, Fisch etc) weltweit verschifft (u. a. China, Rotterdam, Antwerpen, Hamburg).
Die Stadt hat 42 Cerros, zu denen gewundene, bunt bemalte Treppen oder uralte Aufzüge (Ascensores) auf steilen Schienen hinaufführen. Der historische Stadtkern wurde 2003 von der Unesco zum Weltkulturerbe der Menschheit erklärt. Unten gibt es sehr schöne alte Kolonialbauten, wie z. B. das Hauptquartier der chilenischen Marine, welches bis 1930 als Sommerresidenz des chilenischen Präsidenten galt. Oben auf den Hügeln gibt es bunt bemalte Häuser und Treppen, kunstvolle Graffitis, ein Kunstmuseum in einem schönen Gebäude und zahlreiche Iglesias (Kirchen). Die Gebäude wurden steil in den Hang gebaut. Nahezu von überall hat man einen guten Blick auf die Bucht und den Hafen.
Am Vortag fand hier eine Etappe der Rallye Paris-Dakar statt. Die Auto waren noch überall in der Stadt zu sehen, aber ansonsten war nach einem Tag wieder Ruhe eingekehrt.
Vina del Mar
Die Nachbarstadt Valparaiso ist aufgrund der Nähe zu Santiago und des schönen Sandstrands eines der beliebtesten Seebäder Chiles. Hier verbringen etwa 1 Millionen Chilenen und Argentinier ihren Sommerurlaub. Eines der Wahrzeichen Vinas ist der Reloj, die Sonnenuhr, die aus bunten Blumen besteht. Fast noch interessanter sind die Leute und Familien, die davorstehen und sich fotografieren.
Am Wochenende war ich mit Lidia und der Iranerin in einer Karaokebar in Santiago. Das ist hier total in und völlig abgefahren. Dabei haben wir einen Terremoto (Erdbeben) getrunken: ein großes Glas mit Wein, Spiritousen und Fruchtsäften. Außerdem habe ich einen "Kunstmann" probiert, ein angeblich deutsches Bier mit Miel (Honiggeschmack). Ist nicht mein Fall. Gibt es aber auch noch in anderen Geschmacksrichtungen.
Leider habe ich aber auch ein akutes Problem: in meinem Zimmer gibt es Flöhe. Ich bin inzwischen total zerbissen . Flohbisse sind besonders unangenehm. Sie jucken besonders stark. Jede Berührung löst einen neuen Juckreiz aus. Es dauert zwei Wochen, bis sie verschwinden und bis dahin jucken sie weiter, wie ich mich im Internet schlau gemacht habe. Ich werde hier noch wahnsinnig. Vor 3 Tagen habe ich die ersten schwarzen Tiere entdeckt. Und es werden immer mehr. Mein Zimmer ist schon mehrfach ausgesprüht worden. Heute soll ein Freund des Hauses mit einem neuen Mittel vorbei kommen. Ich bin der einzige Bewohner, der davon betroffen ist. Sie sind nur in meinem Zimmer. Wie ich heute erfahren habe, hat sich vor meiner Ankunft regelmäßig eine Katze in das Zimmer eingeschlichen. Die gleiche, die auch auf einem der Fotos zu sehen ist.
Kommentar schreiben
Leila (Sonntag, 02 Februar 2014 22:52)
Flöhe müssen was schlimmes sein, du Armer! Hoffentlich biste sie bald los!