Chiloe ist neben der Osterinsel Chiles bekannteste Insel. Im Gegensatz zu dieser befindet sie sich jedoch in unmittelbarer Nähe zum Festland - bei Puerto Montt in Patagonien. Dennoch hat sich hier eine eigene Kultur herausgebildet - hier geht es ruhiger und irrtümlicher zu als auf dem Festland. Während die von Buchten und Fjorden zerfranste Ostküste noch relativ besiedelt ist, ist die dem offenen Pazifik zugewandte Westseite der Insel weitgehend unberührte Wildnis. Hier lassen sich u. a. Magellanpinguine, Otter oder Seehunde beobachten. Dort befindet sich auch der Nationalpark Chiloe.
Beerenspecial
In Patagonien und auf Chiloe wachsen die wildesten Beeren in knallbunten Farben. Laut Reiseführer sind dort alle Beeren, die essbar aussehen, auch wirklich essbar. Während ich mich zurück
gehalten habe, hat sie Birgit ausgiebig probiert - und ihr geht es immer noch gut.
Kirchenspecial
Chiloe ist bekannt für seine schindelgedeckten Holzhäuser und die vielen Holzschindelkirchen, von denen einige Unesco-Weltkulturerbe sind. Teilweise sind sie in Naturfarben, teilweise aber auch
bunt angestrichen. Auf einem Iglesia-Circuit kann man sie alle abklappern. Wir haben ein paar von ihnen besichtigt. In den nett eingerichteten Innenräumen finden sich zahlreiche auf uns lustig
wirkende Figuren mit Kunsthaaren, Kinderpuppen in Strampelanzügen oder ein Jesus mit beweglichen Armen. Auch Gegenstände des Alltags wie z. B. Schiffsmodelle sind dort zu finden.
Birgits Special
Während sich der Rest der Welt in Kaffee- und Teeländer aufteilen lässt, ist Chile keines von beiden. Kaffee ist praktisch immer, auch in Restaurants, Pulverkaffee. Tee sind Teebeutel, die mit
Wasser aufgegossen werden, das irgendwann mal gekocht hat und dann in eine Thermoskanne abgefüllt wurde. Bei ungefähr 70 Grad Wassertemperatur kommt nicht mal Farbe aus dem Teebeutel, von
Geschmack ganz zu schweigen. Und das, obwohl sogar ein gewisser Kult mit verschiedenen Teesorten betrieben wird. Als Teefreund kann man es nicht mit ansehen, wie gutes Material so verschwendet
wird. Dann lieber Pulverkaffee.
Pappsüße Softdrinks sind sehr beliebt, vielleicht sieht man deshalb so viele übergewichtige Leute. Besonders schräg ist Inka Cola, das von Coca Cola leider nur für Südamerika produziert wird. Es
ist knallgelb und schmeckt wie die Kaugummikugeln, die wir als Kinder aus dem Automaten gezogen haben.
Inzwischen sind wir wieder in Santiago. Birgit wird von hier aus zurück nach Deutschland fliegen. Obwohl mich dieser Umstand traurig stimmt, laufe ich dennoch mit einem Lächeln im Gesicht durch die Stadt. Ich hatte Glück im Fifa-Losverfahren und habe Tickets für alle deutschen WM-Spiele erhalten. D. h. je nach Abschneiden der deutschen Mannschaft für 3-7 Spiele einschließlich Endspiel (auf eine Karte für ein evtl. Spiel um den dritten Platz habe ich mich allerdings nicht beworben). Und nicht nur das: ich habe auch einen Platz für eine kostenlose Führung im berühmten Observatorium "La Silla" der ESA mit seinen großen Weltraumteleskopen am Samstag in der Nähe von La Serena erhalten. Dahin werde ich mich auch als nächstes begeben.
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Susanne (Freitag, 14 März 2014 14:23)
Wau, das viele Neuigkeiten auf einmal. Gruß an Birgit, in Sachen Tee und Kaffee leide ich richtig mit, wenn ich das so lese. Die Magellanpinguine sind herzallerliebst. Bringst Du mir einen mit? ;-) Auf die Führung im Observatorium bin ich richtig neidisch. Und die WM-Tickets sind auch nicht schlecht. Dann hoffe ich mal, dass "unsere Elf" dann nicht so schlecht spielt, wie neulich im Testspiel gegen Chile, das sie mit einem gequälten 1:0 gewonnen hat, und vielen Runden weiterkommt.
Leila (Freitag, 14 März 2014 23:00)
Ja, und den Pudu bringst du mir mit!
Manni, du Glücklicher( außer, dass Birgit bald fährt) ! Was für herrliche Erlebnisse, Tiere, Jesuskinder und Beeren!
Dein FIFA-Glück ist ja phänomenal! Vielleicht kommt Steve ja doch noch spontan nach?!
Liebe Birgit, schade, dass du wieder nach Hause musst, aber wenigstens kannst du dann leckeren Tee genießen. Alles Gute für die Heimfahrt.
Manfred (Montag, 17 März 2014 22:03)
OK, ab sofort nehme ich Sammelbestellungen für sämtliche Tierarten, denen ich begegne auf.
Herbert (Dienstag, 05 Januar 2016 13:10)
ich bin auch grade in Chiloe und habe etliche Beeren entdeckt. Am Strand (Naehe Nationalpark) gabs u.a. Erdbeeren und eine Art, die mich an Preiselbeeren erinnert (auch hier 3 Fotos). Wikipedia sagt, dass die nur in Eurasien und Nordamerika vorkommen.
Wer kennt diese hier?
president@dip-n-divers.de
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