Gestern abend hat sich in Nordchile ein schweres Erdbeben der Stärke 8,2 auf der Richterskala ereignet. Das Epizentrum war in der Nähe von Iquique, der Stadt, in der ich vor einigen Tagen noch
war (s. Blogeintrag weiter unten). Es gab zuletzt 6 bestätigte Tote. Die Hafenanlage ist weitgehend zerstört und viele Schiffe sind gesunken (möglicher Weise auch das, mit dem ich die
Hafenrundfahrt gemacht hat). Zwischenzeitlich wurde eine Tsunamiwarnung für die gesamte chilenische Küste ausgegeben. Die chilenische Präsidentin ist heute nach Iquique geflogen, um sich ein Bild
von der Lage zu machen. Die Bilder im Fernsehen mit zerstörten Häuser, gesunkenen Schiffen, im Wasser schwimmenden Autos, Überwachungskameras in Supermärkten, die zeigen, wie die Dosen aus den
Regalen fallen, Massenevakuierungen und Unterbringung in Turnhallen erinnern stark an die Bilder aus Japan vor 2 Jahren. Ich bin - gelinde gesagt - geschockt. Wahrscheinlich wird die Stadt nie
wieder so aussehen, wie auf meinen Bildern zu sehen. Als ich in Iquique war, war eine Nervosität in der Stadt zu spüren. Es ging das Gerücht herum, dass etwas Derartiges in Kürze bevorstünde. Ein
kleines Erdbeben habe ich auch schon auf meiner Altiplano-Tour miterlebt.
Ich habe das Erdbeben in San Pedro de Atacama (ca. 500 km entfernt) miterlebt. Als es passierte, schaute ich gerade in den Himmel, um die Sterne zu beobachten. Plötzlich wurde mir schwindelig und
die Knie knickten ein. Ich dachte an eine Kreislaufschwäche. Als es meiner neuen Mitreisenden Karin genau so ging, wurde mir klar, das es kein persönliches Problem war. Plötzlich sahen wir die
Laternen und die Stromleitungen schwanken. Die Leute kamen aus den Häusern. Außer einem Stromausfall von 2 Stunden ist hier aber nicht viel passiert. Morgen fahren wir weiter nach Uyuni
(Bolivien). Ich werde nun Chile nach 3 Monaten verlassen.
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Leila (Montag, 07 April 2014 01:21)
In der Zeitung haben wir auch davon gelesen. Man ist hier geschockt, aber wenn man es erlebt wie du, ist es etwas ganz anderes. Lieber Manni, gut , dass dir nichts passiert ist. Aber schlimm, wenn du vorher noch in Iquique warst und diese schöne Stadt kennengelernt hast. Das sind Erfahrungen, die wir uns im gefahrenlosen Deutschland, nicht vorstellen können.