Ausgangspunkt einer Reise nach Machu Picchu ist die ehemalige Inkametropole Cusco. Dort haben die Spanier auf den alten Mauern der Inkas ihre Kolonialbauten - zum Beispiel Kirchen und Kathedralen errichtet. Entsprechend groß ist die Schar der Touris und derer, die an ihnen verdienen wollen. Es gibt aber auch noch viele interessante einheimische Märkte. Cusco liegt auf 3.400 m.
Salkantay-Trek
Während der klassische Inka-Trail überlaufen ist und man ihn 3-6 Monate im Voraus buchen muss (man kann ihn nur in organisierter Form gehen), haben wir uns für einen alternativen Weg nach Machu
Picchu entschieden. Auf dem Salkantay-Trek ist die Teilnehmerzahl überschaubar. Wir haben eine 5-tägige Tour gebucht. Also diesmal nicht auf eigene Faust, sondern mit einem Gespann an Pferden,
Küchenteam, gestellten Zelten, zwei Guides und 15 Teilnehmern haben wir uns auf den Weg gemacht. Es war eine gute Tour, obwohl das Wetter nicht immer mitspielte. Die ersten zwei Tage durchs
Gebirge waren verregnet, danach, als wir durch eine dschungelartige Landschaft liefen, kam die Sonne raus. Diesmal also weniger Fotos von Gebirgslandschaften (Ausnahme ein schöner Abend), sondern
vielmehr Blüten- und Pflanzenbilder. Die Stimmung in der Gruppe war sehr gut, es waren viele nette Leute dabei. Der Salkantay-Trek ist härter als der klassische Inka-Trail. Es sind mehr
Höhenmeter zu bewältigen mit dem Höhepunkt eines Aufstiegs auf einen 4.600 m hohen Pass, der einigen aufgrund der Höhe Probleme bereitet hat. Technisch ist der Weg jedoch einfach.
Machu Picchu
Über dieses Weltkulturerbe ist viel geschrieben worden, ich will mich hier nicht mit wissenschaftlichen Kommentaren messen. Das Interessanteste daran finde ich noch zum einen die Tatsache, dass
die Spanier es jahrhundertelang nicht entdeckt haben (erst 1915), zum anderen das Mysterium, dass niemand genau sagen kann, zum welchem Zweck es errichtet wurde. Machu Picchu ist zweifellos (vor
allem aufgrund seiner Größe) ein imposantes Bauwerk in einer sehr eindrucksvollen Landschaft - mehr aber auch nicht. Zu sehen gibt es dort von allem Steinmauern und Steinhäuser auf einer
terrassenartig angelegten Fläche. Der Inka-Spirit kommt angesichts des Massenauflaufs an Touristen bei mir nicht auf. Wenn man sich morgens um 4:30 Uhr auf dem Weg macht, kommt man mit "nur"
1.000 anderen um 6:00 Uhr dort an. Man kann wählen zwischen einer teuren Busfahrt und einem schweißtreibenden steilen Treppenanstieg von über 400 Höhenmetern. Ich habe mich für das letzte
entschieden. Frühmorgens sind weniger Touristen dort, die Anlage liegt jedoch im Nebel (zumindest zu dieser Jahreszeit). Am späteren Vormittag, wenn die Touris im Zug von Cusco ankommen, ist der
Nebel verschwunden, dafür stehen dort 2.500 Menschen herum (mehr werden nicht hereingelassen). Letztlich ist das Ganze eine große Touriabzocke. Unter 100 US-$ (inkl. An- und Abfahrt aus / nach
Cusco) hat man praktisch nicht die Möglichkeit, die Anlage zu besichtigen. Wir waren in einer organisierten Trekkingtour mit gebuchten Eintrittskarten dort, was alles zusammen sehr günstig war.
In der Anlage gibt es keine einzige Toilette und keine Bänke, auf denen man sich ausruhen könnte. Hält man sich zulange am bekanntesten View-Point auf, von dem das Standardbild geschossen wird,
oder macht es sich dort sogar am Boden bequem, wird man von Ordner verscheucht. Es drängt sich der Eindruck auf, dass man das Gelände schnell wieder verlassen soll. Mein persönliches Fazit: ich
hatte keine hohe Erwartungshaltung - diese wurde auch nicht enttäuscht. Machu Picchu ist eine überbewertete Kultstätte für den Massentourismus.
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Doris (Montag, 21 April 2014 09:31)
Hallo Manfred,
das sind ja wieder ganz klasse Bilder! Manche der Pflanzen haben wir auch hier auf der Mainau. Es ist interessant, sie einmal in freier Wildbahn zu sehen. Der "Auerhahn" ist übrigens ein Truthahn. Deine Wandergruppe sieht sehr nett und lebendig aus. Wie ich sehe, hast du auch wieder eine Therme zum Baden gefunden. :-)
Liebe Oster-Grüße,
Doris
Peter (Montag, 21 April 2014 22:40)
Frohe Ostern aus Aachen! Sehr schöne Gegend wo Du da gerade abhängst. Gefällt mir besser als so manche Mondlandschaft... Bei mir ist der Inka-Spirit voll angekommen ;-)
Gruß, Peter
Manfred (Dienstag, 22 April 2014 03:34)
Danke für die Ostergrüße! Auch für die Korrektur des Auerhahns. Mit Fischen kenne ich mich besser aus als mit Vögeln.
Peter (Sonntag, 27 April 2014 22:15)
Skandal! Manfred zertrampelt legendäre Felsenstadt:
http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/machu-picchu-dem-ansturm-der-touristen-nicht-gewachsen-a-963951.html
Maik (Dienstag, 06 Mai 2014 23:48)
Hola Manfred,
da muss ich Doris zustimmen-nette Truppe:-) Schöne Grüße aus Köln!
Leila (Sonntag, 25 Mai 2014 23:26)
Lieber Manni, irgendwie bin ich etwas abgetaucht(nicht bei den Inkas, sondern) auf deiner Seite, aber keine Sorge mir geht es gut, habe es nur irgendwie nicht geschafft.....Die Fotos sind sensationell. Du kannst jetzt bis ans Lebensende Kalender daraus gestalten, auch mit unterschiedlichen Themen: Tiere, Pflanzen, Mondlandschaften, Manni badet...... Die Action-Bilder deiner Truppe sind ebenfalls genial!