Weiter auf dem Amazonas nach Belem

endloser Amazonas
endloser Amazonas

Nach über 3 Wochen im Amazonasgebiet habe ich mit der Millionenstadt Belem quasi den Atlantik erreicht. Es war ein großes Abenteuer, aber mittlerweile bin ich froh, dass die Bootstour nun ein Ende hat. Jetzt steht noch eine 2.000 km lange und rund 33 stündige Busfahrt nach Salvador de Bahia an, wo die deutsche Mannschaft ihr erstes Spiel austragen wird.

 

Insgesamt bin ich 2-3 Tage schneller den Amazonas heruntergekommen, da wir uns am Ende der Regenzeit befinden und der Fluss Hochwasser und somit einen enormen Wasserdruck hat.

 

Im Gedächtnis bleiben voll allem die riesigen Wassermassen, die endlosen Urwälder und die sagenhaften Sonnenuntergänge.

Brasilien ist nicht nur das teuerste, sondern wahrscheinlich auch das gefährlichste Land Südamerikas. Ständig muss man auf seine Sachen aufpassen oder mit Betrug rechnen. Dabei sind die Ganoven recht einfallsreich. So z. B. die erwähnte Geschichte mit dem Kolumbianer, den ein Pseudotaxifahrer ins Fahrzeug gesetzt hat und dann vermeintlich den Rucksack im Kofferraum verstauen wollte und dann abgehauen ist - es war gar nicht sein Taxi! Oder als ich morgens kurz nach 10:00 Uhr in Manaus in das Schiff nach Santarem steigen wollte und mich ein Mann darauf hinwies, das es bereits abgefahren war und mir die fahrende "Anna Karolin" im Hafen zeigte. Ich musste zugeben, dass auf der Fahrkarte tatsächlich der Bootsname auftauchte, allerdings sollte das Schiff erst um 11:00 Uhr losfahren. Der Mann sagte zu mir, um das Boot noch einzuholen müsse ich in seine Nussschale mit Außenborder steigen und er würde mich dann dorthin bringen. Unterwegs verlangte er 80 Real von mir, was ich aber nicht bereit war zu geben. Wir haben uns schließlich auf 20 Real (ca. 6-7 €) geeinigt. Als wir das Schiff eingeholt haben, bin ich in einer waghalsigen und nicht ungefährlichen Aktion aus der Nussschale über die hohe Reling des fahrenden Dampfers mit meinem Rucksack geklettert. Zwei Minuten später legte das Schiff an einer anderen Stelle im Hafen an, wo ich hätte bequem einsteigen können und dort fuhr es dann tatsächlich um 11:00 Uhr los.

 

Hier gibt es als Beilage bzw. als Gewürz ein Getreide zum Essen (Farinha dÀgua aus Maniok), dass so hart wie Schrotkugeln ist. Martin hatte sich dort die Füllung aus einem Zahn geholt. Dabei tritt die Wirkung erst verzögert ein. Bei mir dauerte es bis zum nächsten Morgen, als mir beim Zähneputzen eine Krone herausfiel. In Santerem musste ich also eine Zahnärztin aufsuchen, was auch schon ein Erlebnis an sich war. Man bekommt dort vor der Behandlung eine Schutzbrille aufgesetzt. Jetzt ist die Krone wieder drin und alles OK.

 

Der idyllische Ort Alter do Chao mit der abgesoffenen Insel Ilha do Amor
Der idyllische Ort Alter do Chao mit der abgesoffenen Insel Ilha do Amor

Alter do Chao
Ich habe zwischendurch eine zweitägige Auszeit gemacht und bin zum schönen Ort Alter do Chao gefahren. Der Ort liegt am Rio Tapajos, einen der wasserreichsten Flüsse überholt. An manchen Stellen kann man das gegenüberliegende Ufer nicht mehr sehen. Dem Ort gegenüber liegt die bezaubernde Ilho do Amor. Ein Bilderbuchmotiv mit tollen Stränden. Ebenso gibt es viele sehr schöne Strände am  Flussufer. Das Problem ist nur, dass derzeit die Insel und das Ufer abgesoffen ist. Jetzt ragen nur noch die Dächer der Strandhütten aus dem Wasser. Ansonsten ist die Gegend aber ein Geheimtipp mit nur wenigen Touris. Immerhin habe ich dort die beiden Deutschen Olli und Andi getroffen. Olli ist Reiseleiter und hat einige Zeit dort in der Gegend gelebt. Andi ist sein Freund und Kunde. Mit den beiden habe ich zwei witzige Tage verbracht. Mit Motorboot und Kanu waren wir unterwegs, haben u. a. Hippiedörfer und abgesoffene Strandbars besucht und sind in versteckten Seen baden gegangen. Olli hat sich mit seiner Reiseagentur auf Brasilien und dabei auf "Kulturabenteuer" spezialisiert, was vor allem bedeutet, dass er den Kontakt zu Einheimischen sucht und mit ihnen zusammenarbeitet. Wer Interesse hat, kann ihn buchen unter:
www.amazonstyle.de

Belem - Amazonas - Brasilien
Belem im Amazonasdelta

Belem
Die Millionenstadt am Rande des Urwalds und in Nähe der Mündung des Amazonas in den Atlantik hat mehr Flair als Manaus. Neben vielen historischen Baudenkmälern, die an die Blütezeit des Kautschukbooms erinnern, hat die Stadt eine schöne Altstadt, einen lebendigen Markt in Hafennähe und viele Parkanlagen. Kulinarisch ist sie die Heimat des Acai, eine dunkelfarbene Creme, die einen undefinierbaren Eigengeschmack hat. Mit Zucker schmeckt es durchaus lecker.

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Reiseblog von Manfred Jansen

Dies ist der Reiseblog von Manfred Jansen. Von August 2013 bis Juli (?) 2014 befinde ich mich auf einer Weltreise. Diese führt mich zuerst nach Sambia (August), danach auf dem Landweg von Deutschland entlang der südlichen Seidenstraße über Zentralasien schließlich nach Indien und Nepal. Nach einem kurzen Weihnachtsurlaub zu Hause steht für das erste Halbjahr 2014 der südamerikanische Kontinent auf dem Programm.

 

Dieser Blog soll Verwandte, Freunde und Bekannte über den Verlauf meiner Reise und meinem aktuellen Standort informieren. Über Rückmeldungen würde ich mich freuen. Möglichkeiten der Kontaktaufnahme sind das Gästebuch und das Kontaktformular. Außerdem würde ich mich über Eure Kommentare freuen.

 

In diesem Sinne: Euch allen eine gute Zeit!

Manfred

 

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